Tüfelsschlucht
In der Tüfelsschlucht erwarten dich eine saftig-grüne Atmosphäre, wild-plätschernde Wasserfälle und viel Totholz. Fast wie im Regenwald – mitten in der Schweiz.
Ich besuche die Tüfelsschlucht in der ersten Märzwoche. Obwohl es warm ist und man das Erwachen in jedem Baumstamm, Busch und auf den Wiesen zu spüren scheint, sind die Grüntöne in den Wäldern mehrheitlich noch spärlich gesetzt.
So trifft mich die regenwaldmässige Stimmung in der Tüfelsschlucht unerwartet. Die Hänge der Schlucht, in der das Wasser mit viel Kraft in Richtung Hägendorf rauscht, knallen in einem kräftigen Grün, wie ich es selten gesehen habe.
Hirschzungen, Farne, verschiedene Moose und Effeu erzeugen eine grün-feuchte Oase – eingebettet in die kalkig-weissen Felswände, die sich links und rechts in die Höhe stapeln. Ein toller Kontrast zwischen hellem Fels und den organischen Materialien.
Das Spektakel gehört in der Tüfelsschlucht dem Wasser. Immer wieder rauscht es dominant. Kaum hat man einen Überhang erklummen, kann es hingegen plötzlich ganz still werden und man hört die Vögel zwitschern.
Der Weg führt zu Beginn auf Gittern und Rosten direkt über dem Cholersbach. Ab einer gewissen Höhe geht der Weg dann in sanfte Waldpfade über. Es gibt immer wieder Treppen, die einem über steilere Abschnitte nach oben führen, während neben einem ein kleiner Wasserfall in die Tiefe rasselt. Sonst ist die Steigung aber sanft.
Unterwegs gibt es immer wieder gemütliche Rastplätze oder Grillstellen. Sobald du die stärkste Steigung hinter dir hast, folgt ein flacheres Stück mit einem Wegweiser, der dir viele Möglichkeiten eröffnet.
Ich finde, es lohnt sich, nur für die Tüfelsschlucht hierher zu kommen. Diese kraftvolle Natur einzusagen, Energie zu tanken, und den Besuch mit einem Snack an einer der Grillstellen oder mit einem Bad im Fluss abzurunden.
Besonderheiten
- Der stark reliefierte Kettenjura wird durch den Cholersbach entwässert.
- Es erwartet dich eine spektakuläre Landschaft mit vielen Wasserfällen, ausgewaschenen Felswänden, Höhlen und einfassendem, wilden Grün.
Bei deinem Besuch beachten
- Der Weg in die Tüfelsschlucht verläuft mehrheitlich entlang von Felswänden und Steilhängen. Es können sich Steine lösen und auf den Weg stürzen.
- Bei nasser Witterung, bei Sturm, bei Schneeschmelze sowie während Frost/Auftauphasen ist die Gefährdung erhöht.
- Freiwillige pflegen die Tüfelsschlucht. Auf dem Weg gibt es eine Tafel mit Twint-Code für eine Spende.
Eindrücke aus der Tüfelsschlucht
Vorschlag Walderung
Der Eingang zur Tüfelsschlucht befindet sich in der Mitte des Dorfes Hägendorf. Vom Bahnhof ist es zu Fuss ca. 15 Minuten bis dorthin. Die Tüfelsschlucht ist auf den regulären Wegweisern aufgeführt, der Einstieg daher leicht zu finden.
Dort angekommen, erwartet dich bereits ein erster kleiner See, der im Sommer zur Abkühlung einlädt. Daneben gibt es eine Feuerstelle. Unterwegs gibt es immer wieder Plätze zum Grillieren.
Der erste Abschnitt durch die Tüfelsschlucht ist der spektakulärste. Teilweise führt der Weg auf Gitterrosten direkt über dem Cholersbach. Es spritz und tut.
Danach wird es ruhig, sanfter, beschaulicher – doch aus dem Staunen kommt man nicht hinaus. Erst wenn du genug hast, aufgetankt bist, gilt es umzukehren und auf dem gleichen Weg wieder zurück ins Dorf zu finden (auf Komoot ist nur die eine Richtung eingetragen – einfach wieder gleich zurück).
Alternativ erreicht man nach ca. 30 Minuten Spaziergang durch die Schlucht eine kleine Ebene, von der sich Wanderungen in unterschiedliche Richtungen anhängen lassen (Wanderungen von 20 Minuten bis 3:55 Minuten; siehe Foto des Wegweisers).
Bahnhof Hägendorf – Tüfelsschlucht – Bahnhof Hägendorf
Anforderung: leicht
Dauer: 1:30h
Distanz: 5.2km
Aufstieg: 149m
Abstieg: 149m
Jahreszeit: Ganzes Jahr
Startpunkt: Bahnhof Hägendorf
Endpunkt: Bahnhof Hägendorf
Tour in der swisstopo-App (nur Mobile)
Links: