Waldreservat Palagnedra

Ein Abstecher ins Gebiet der tausend Täler lohnt sich nur schon für die Fahrt mit der Centovalli-Bahn. Gemächlich rollen wir entlang der steilen Hänge Richtung italienischer Grenze.

Die Walderung im Centovalli verbindet verschiedene Highlights

Das Centovalli zieht sich im westlichen Tessin von der italienischen Grenze bei Ribellasca bis nach unterhalb von Ponte Brolla, wo die Melezza in die Maggia fliesst. Auf der italienischen Seite führt es weiter ins Valle Vigezzo, das bei Domodossola endet.

Centovalli bedeutet wörtlich tausend Täler. Der Name steht für die zahlreichen Seitentäler und Schluchten, die das Gebiet prägen. Bei Palagnedra gibt es einen Stausee, das «Bacino di Palagnedra». Das Wasser ist von einem dunklen Blaugrün.

Die Hänge sind steil, weshalb es Geduld braucht, das Tal zu besuchen. Das ist wohl auch der Grund, warum es weniger überlaufen ist, als die zwei Stars Maggia- und Verzascatal.

Eine Eigenheit hat das Tal allen anderen Tessiner Tälern voraus: es hat seine eigene Bahn. Die Centovallibahn startet in Locarno und tuckert bis nach Domodossola (IT). Vor allem die ganz alten Wagen haben ihren eigenen Charme. Falls dir mal der Sinn nicht nach Waldern steht, ist auch einfach die Fahrt mit dieser schönen Bahn eine Reise wert. Achte auch auf die schönen Stationshäuschen, die dich an jeder Haltestelle Willkommen heissen.

Besonderheiten

  • Waldreservat
  • Im Reservat leben viele Feuersalamander. Sie zeigen sich bei feuchtem Wetter.
  • Ruinen alter Kalbrennöfen liegen am Weg.

Bei deinem Besuch beachten

  • Wege nicht verlassen.
  • Keine Einkaufsmöglichkeiten.
Eindrücke aus dem Centovalli

Vorschlag Walderung

Diese Walderung startet direkt mit einem High- und einem Lowlight. Ein Highlight ist die Fahrt mit der Centovallibahn, die dich nach Palagnedra bringt. In gemächlichem Tempo, schlängelt sich die Bahn den steilen Hügeln entlang. Verspätung gehört auf dieser Strecke zum Fahrplan.

Das Lowlight ist, dass die Örtchen an der Südseite des Tals nicht direkt an der Bahnstrecke liegen und nur über die Strassen erreichbar sind (keine separaten Wanderwege). Da es aber wenig Verkehr gibt, ist dieser Aufstieg zwar etwas mühsam, aber nicht gefährlich. (Aufgepasst: ab und zu kannst du eine Kurve abkürzen. Diese Wege sind aber nicht markiert, weshalb du danach Ausschau halten musst.)

In Palagnedra gibt es im Dorfkern übrigens ein gutes Restaurant, falls ein Stopp zu deinem Timing passt.

Der Weg zum Wald ist immer wieder mit grünen Hinweisschildern «Riserva forestale» markiert. Aber Achtung, die Beschilderung zieht sich leider nicht durch.

Auf der Walderung liegt auch ein vorzeitliche Fundstätte: Man hat Überreste von Kalkbrennöfen gefunden. Eine Ruine mit Informationstafel befinden sich direkt am Weg.

Die beste Aussicht findest du auf dem letzten Stück dieser Walderung. Sobald du bei Piàn dal Barch aus dem Wald kommst, lohnt es sich, dem Weg noch ein Stück nach oben zu folgen. Dort gibt es einen herrlichen Blick in Richtung italienischer Grenze und in deinem Rücken findest du ein paar schöne Ruinen.

Kurz vor der Station Camedo gibt es noch eine alte Kiesförderanlage, falls dich alten Industriebauten interessieren.

Palagnedra, Station – Palagnedra – Boladée – Fornas – Piàn dal Barch – Moneto – Camedo

Anforderung: mittel
Dauer: 3:50h
Distanz: 12.7km
Aufstieg: 636m
Abstieg: 631m
Jahreszeit: Sommer, Herbst
Startpunkt: Haltestelle “Palagnedra”
Endpunkt: Haltestelle “Camedo”

Tour in der swisstopo-App (nur Mobile)

Links:

Kurzportrait Waldreservat Palagnedra